Zu den herausragenden Charakterzügen des Alt- und Sopransaxophonisten Stefano di Battista zählt seine Schnelligkeit. Nur wenige Jahre reichten dem 30jährigen, seine Technik so zu perfektionieren, daß er heute als einer der hoffnungsvollsten Talente des europäischen Jazz überhaupt gilt. Sein im Quintett eingespieltes Blue-Note-Debüt „Prima Vista“ besticht durch klaren, vitalen Jazz, der ohne Umwege mit dem Hörer kommuniziert.

Stefano di Battista erblickte am 14. Januar 1969 in Rom das Licht der Welt. Mit dreizehn Jahren begann er das Saxophonspiel und schloß sich einer kleinen Band in der Nachbarschaft an. Schon kurz darauf entdeckte er den Jazz für sich, und das lyrische Altsaxophontimbre von Art Pepper wurde zu seinem stilistischen Ideal: „Ich wollte genauso spielen wie er…damit begann meine Leidenschaft für den Jazz“, erinnert sich di Battista heute.

Wenig später traf er auf Massimo Urbani. Urbani, in der italienischen Szene einer der ganz Großen am Altsaxophon, wurde schnell zum Mentor des gelehrigen Nachwuchstalents. 1992 gastierte der damals gerade 23jährige Saxophonist beim Calvie Jazz Festival.

Hier traf er erstmals französische Musiker, darunter auch Jean-Pierre Como, der ihn einlud, nach Paris zu kommen und dort zu spielen. Der Besuch wurde zur Offenbarung für Stefano: „Als ich in Paris ankam, hatte ich das Gef¸hl, ich w‰re dort geboren.“ Knapp zwei Jahre später hat er regelmäßige Engagements im Sunset, dem renommierten Jazzclub auf der Pariser Rue des Lombards. Hier spielte er oft mit Musikern wie Aldo Romano, Stephane Huchard oder Michel Benitat, bis ihn eines Abends Laurent Cugni von der Bühne weg als Solist für das National Jazz Orchestra engagierte. Damit machte di Battistas Entwicklung einen gewaltigen Schritt nach vorne, nicht zuletzt deshalb, weil er ab diesem Zeitpunkt mit Gößen wie Daniel Humair, Jerry Clark, Jimmy Cobb, Walter Booker, Nat Adderley und Michel Petrucciani zusammentraf.

Petrucciani war es auch, der di Battista und seinen Kameraden Flavio (Trompete) dazu einlud, ständige Mitglieder seines damaligen Sextetts zu werden.

Besetzung: Stefano Battista (as u. ss) – Rosario Bonaccorso (double bass) Eric Legnini (piano) – Frank Agulhon (drums)

20,– DM ohne Erm.