Was passiert, wenn Ungesungenes hörbar gemacht werden soll? „Unsung Weill“ ist das Leitmotiv des Programmes, mit dem die „Lyrikerin des deutschen Jazz“ (Die ZEIT) hörbar macht, was bisher ungehört geblieben ist. Julia Hülsmann, seit 2008 ECM-Künstlerin, entdeckt Facetten im Werk Weills, die bisher unentdeckt geblieben sind. Es gibt unbeachtete Werke Weills wie „Little Tin God“ oder „Your technique“, die in den Händen des traumwandlerisch interagierenden Trios mit Marc Muellbauer und Heinrich Koebberling eine neue Aura bekommen: so tiefsinnig wie frisch, unaufgeregt in der Pose und doch eindringlich, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt.

Eine Szenerie wie auf den Leib geschrieben für Theo Bleckmann, der selbst ein schillernder Sänger und Komponist mit Hang zum Ungewöhnlichen, ein „Mad Genius“ eben, ist. Und ein erfolgreicher, mit Echo-Jazz und einer Grammynomination dekoriert. Im Jazz Club ist er bereits mehrfach aufgetreten, als Solist, mit dem Refuge Trio und Mitglied der Allstar-Gruppe Moss. Man darf gespannt sein auf das Programm „Unsung Weill“, das vorgestern in Dessau auf dem Kurt Weill Festival Premiere hatte.