Moers, London Jazz Festival, Jazz Baltica, Elbjazz, Jazzdor Starsbourg, Amok Amor fasziniert als eine junge Band mit grandioser Kreativität. „We know not what we do“ lautet das schillernd-ironische Credo der Band und gibt einen ersten Hinweis auf die wirklich außergewöhnliche Qualität, die die vier begnadeten Künstler eint. Modern Jazz, keine Frage. Doch auch viel mehr, wenn man die Assoziationskraft der vier meisterhaften Improvisatoren realisiert, die mit einer Nonchalance Bekanntes und Neu-Entdecktes so mühelos verbinden, als wäre es ein leichtes Spiel.

Christian Lillinger gewann 2017 den SWR-Jazzpreis und ist nicht erst seit gestern einer der meistzitierten jungen, deutschen Schlagzeuger. Peter Evans ist ein musikalisches Ereignis: Mit „Mostly Other People Do The Killing“ spielte er im Club die Live-CD „Hannover“ ein und macht sich das Instrument in einer Weise gefügig, die beinahe jeden anderen Trompeter paralysiert – und integrieret alle Facetten des Jazz und Neue Musik. Wanja Slavin, saxophonistisches Ausnahmetalent und ziemlich früh von der SZ „zur Zukunft des deutschen Jazz“ ausgerufen, überzeugt mit eigener Ästhetik und hat mit der Band „Lotus Eaters“ eine weitere grandiose Formation. Der schwedische Bassist Frans Petter Eldh hörte mit neun Jahren Hip-Hop von Dr.Dre, mit dreizehn Charlie Parker und eine Woche später das erste Livekonzert mit Peter Brötzmann. „The world is changing – this music will survive“ – wir drücken die Daumen.